ELTERN

Welche Aufgaben haben Jugendoffiziere und Karriereberater*innen?

Die Bundeswehr hat 94 Stellen für Jugendoffiziere (m/w). Die Jugendoffiziere haben die Aufgabe in den Schulen über die zur Friedenssicherung nötigen Instrumente der Politik und die Aufgaben der Bundeswehr zu informieren.

Bundesweit gibt es über 400 Karriereberater*innen, die die Aufgabe haben, den nötigen Nachwuchs für die Bundeswehr anzuwerben, darunter auch viele Minderjährige.

Die amtlichen Mitteilungen des Kultusministeriums vom Juni 2015 regeln die Praxis der Kooperationsvereinbarung mit der Bundeswehr.

Jugendoffiziere im Unterricht. Die Schüler*innen sind zur Teilnahme verpflichtet.

Karriereberater*in im Unterricht: Die Teilnahme der Schüler*innen ist freiwillig. Die Schule muss die Rahmenbedingungen so ausgestalten, dass die Schüler*innen, die nicht teilnehmen wollen, auch tatsächlich fernbleiben können.

Tag der Schulen und sicherheitspolitische Seminare für Schüler*innen

Bei den sicherheitspolitischen Seminaren geht es um das Strategiespiel POL&IS (Politik und internationale Sicherheit), das mit dem Jugendoffizier über mehrere Tage gespielt wird.

Beim Tag der Schulen fährt eine Klasse zu Vorführungen/Übungen der Bundeswehr in eine Kaserne und kann den Alltag der Soldaten vor Ort erleben. Oft gibt es dabei Angebote zum Mitmachen.

Auch für diese Angebote gilt die Freiwilligkeit. Die Schüler*innen können nicht zur Teilnahme gezwungen werden, z.B. im Rahmen einer Klassenfahrt. Die Schule muss ihnen ein Alternativangebot anbieten.

Der Jugendoffizier kündigt sich an.

Die Einladung an den Jugendoffizier geht immer vom/von der Klassenlehrer*in aus. Wenn sie davon erfahren, sprechen sie mit ihrem Kind, wie die Klasse darüber denkt.

Wenn die Klasse den Besuch ablehnt, der/die Lehrer*in aber darauf besteht, sollten sie sich mit anderen Eltern verständigen und ihren Protest in der Sprechstunde des/der Lehrers*in vorbringen.

Versuchen sie, gemeinsam mit anderen Eltern, den Besuch des Jugendoffiziers im Unterricht zu verhindern.

Sie können das Thema auch für die gesamte Schule ansprechen und in der Schulkonferenz darüber abstimmen lassen. Hier sind die Chancen gut, denn Eltern, Lehrer*innen und Schüler*innen haben jeweils ein Drittel Stimmenanteil.

Vielleicht gibt es weitere Schulen an ihrem Ort, die Jugendoffiziere in den Unterricht einladen. Hier können sie sich mit den jeweiligen Elternvertretungen zusammentun und gegen den Besuch protestieren.

Sie können sich an den Landeselternbeirat wenden. Hier gibt es sehr kritische Stimmen gegen den Besuch von Jugendoffizieren im Unterricht, vor allem aber gegen Besuch von Karriereberater*innen an Schulen.

Der Karriereberater (m/w) kündigt sich an.

Die Bundeswehr gibt an, ein Arbeitgeber wie jeder andere zu sein. Ist sie aber nicht, denn sie bildet Menschen zum Töten aus. Minderjährige werden oftmals mit falschen Versprechungen in die Armee gelockt und haben es dann sehr schwer wieder rauszukommen.

Das Werbemittel hierfür sind die Karriereberater*innen der Bundeswehr. Sie werden zu Berufsinformationsveranstaltungen oder Berufsmessen an die Schulen eingeladen. Auch hier geht die Einladung von der Schule oder dem/der Klassenlehrer*in aus.

Bei diesen Besuchen ist der Protest noch wichtiger, denn die Karriereberater*innen kommen zur Werbung an die Schulen. In zahlreichen Fällen gelingt es ihnen Minderjährige für den Dienst in der Truppe anzuwerben.

Worauf zu achten ist:

– Versuchen sie als Eltern diese Werbeveranstaltungen zu verhindern.

– Schließen sie sich mit anderen Eltern zusammen und protestieren sie gegen die Veranstaltung.

– Wenn die Schule oder der/die Klassenlehrer*in auf dem Besuch besteht, dann achten sie als Eltern darauf, dass die Teilnahme ihrer Kinder freiwillig ist und die Schule Alternativangebote unterbreitet.

– Suchen sie die Öffentlichkeit/Presse und protestieren sie gegen die Einflussnahme der Bundeswehr an ihrer Schule.

Wir haben die Erfahrung gemacht, dass Schulen die Freiwilligkeit oft umgehen und die Schüler*innen zur Teilnahme nötigen.

Hier sollten sie als Eltern ihr Augenmerk darauf richten und ihren Kindern am besten die Teilnahme insgesamt untersagen.

08.01.2020

Musterantrag des Bayrischen Elternverbands zur Befreiung der Kinder vom Unterricht PDF

Musterantrag des Bayrischen Elternverbands zur Befreiung der Kinder vom Unterricht DOC

Musterantrag terre des hommes zur Unterrichtsbefreiung