Der Friedenspädagogische Runde Tisch Freiburg beginnt seine diesjährige Kampagne gegen den Skandal der Kindersoldatinnen am Red Hand Day, 12. Februar. An diesem internationalen Tag gegen den Einsatz von Kindersoldatinnen, wird eine Mahnwache am Bertoldsbrunnen zwischen
15 und 17 Uhr auf die weltweit mindestens 250.000 Minderjährigen aufmerksam machen, die in den 27 bewaffneten Konflikten 2019 von Armeen und bewaffneten Gruppen eingesetzt wurden.
Die Todesrate bei diesen Kindern und Jugendlichen wird auf 70 – 75 % geschätzt, und die am Leben bleibenden 70.000 sind oft physisch, aber immer psychisch geschädigt. Für die 40 % Mädchen sind Situation und Folgen noch schlimmer.
Aufmerksamkeit und Hilfe brauchen auch dringend die über 400 Mio. Kinder, die in Gebieten mit Krieg und bewaffneten Konflikten überleben müssen.
Die bundesdeutsche Kampagne „Unter 18 nie!“ verurteilt scharf, dass die Bundeswehr immer aggressiver unter Jugendlichen ab 15 mit dem Bild des Krieges als „technoromantisches Abenteuer“ (Karl Kraus) wirbt und schon 17-Jährige rekrutiert – 1.534 Mädchen und Jungen in 2019
Der seit 2002 als internationaler Tag gegen den Einsatz von Kindersoldaten begangene Red Hand Day, wie auch alle anderen Rote-Hand-Aktionen, soll diese Verstöße gegen elementare Menschenrechte ins Bewusstsein einer breiten Öffentlichkeit bringen und auf ihre Beseitigung hinwirken.
Diesem Ziel ist auch der Friedenspädagogische Runde Tisch Freiburg verpflichtet und lädt ein, die Mahnwache am 12. Februar, z.B. durch eine Rote-Hand-Unterschrift, zu unterstützen.
Zur Information:
Rote Handabdrücke als Protest wurden zum ersten Mal am 12. Februar 2002 eingesetzt, als das Zusatzprotokoll zur UN-Kinderrechtskonvention in Kraft trat. Dieser Tag ist seitdem ein weltweiter Aktionstag gegen den Einsatz von Kindern als Soldaten. Das Zusatzprotokoll verbietet den Einsatz
von Kindern unter 18 Jahren in Kriegen und Konflikten. Auf Druck einiger Staaten, darunter leider auch Deutschland, wurde eine Ausnahme bei dem Verbot zugelassen: Staatliche Armeen dürfen unter bestimmten Bedingungen Freiwillige ab 16 Jahren werben. Die Bundeswehr macht von
dieser Ausnahme Gebrauch und rekrutiert jedes Jahr zahlreiche Minderjährige.
Das Deutsche Bündnis Kindersoldaten fordert seit vielen Jahren ein striktes Verbot der Anwerbung unter 18-Jähriger und jeder Werbung für den Dienst in der Bundeswehr bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren.
Auch die Kampagne „Unter 18 nie!“ fokussiert ihre Arbeit auf diese Forderungen. Träger sind DFG-VK, GEW, IPPNW, Netzwerk Friedenskooperative, Ohne Rüstung Leben, pax christi – Deutsche Sektion, Bündnis „Schulfrei für die Bundeswehr – Lernen für den Frieden“,
terre des hommes, Zentrum Oekumene der hessischen ev. Landeskirchen.
Für weitere Informationen stehen auch folgende Internetadressen zur Verfügung:
http://www.tdh.de
http://www.kindersoldaten.info
https://unter18nie.de
http://www.schulfrei-für-die-bundeswehr.de/