Am 20. Jahrestag des Red Hand Day setzt die terre-des-hommes-Gruppe Freiburg mit Unterstützung des „Friedenspädagogischen Runden Tisches Freiburg ‚Schulfrei für die Bundeswehr – Lernen für den Frieden‘“(FRT) ein Signal gegen das skandalöse Verbrechen, dass schätzungsweise 250.000 Jungen und Mädchen derzeit in mindestens 24 Ländern der Welt als Soldat*innen brutal ausgebeutet werden und meist nicht überleben. Sie werden am nächsten Samstag zwischen 11:00 und 14:00 Uhr mit einem Stand an der Ecke KaJo/Schiffstraße Unterschriften für die Forderungen an die neue Bundesregierung sammeln, einen Aktionsplan mit konkreten Schritten zum Schutz von Kindern in bewaffneten Konflikten zu beschließen und umzusetzen und ein Rüstungsexportkontrollgesetz auf den Weg zu bringen – das ist überfällig, denn deutsche Kleinwaffen landen oft in den Händen von Kindersoldat*innen. Seit Jahren weisen die beiden Gruppen in Freiburg mit Rote-Hand-Aktionen im Gemeinderat, in Schulen und Hochschulen, auf DGB-Veranstaltungen, im kirchlichen Bereich und mit Info-Ständen in der Stadt auf das unerträgliche Schicksal der Kindersoldat*innen hin.Die meisten unserer Aktivitäten sind auch 2022 wegen Corona ins Internet verlegt.
Um das ganze Ausmaß der Verletzung von Kinderrechten deutlich zu machen, veröffentlichen terre des hommes Deutschland und das in Freiburg ansässige GLOBAL NET – STOP THE ARMS TRADE (GN-STAT) des RüstungsInformationsBüro (RIB e.V.) die Fallstudie GN-CASE 07 „Kindersoldaten und Waffenexporte“ zum diesjährigen Red Hand Day. Dort kommen ehemalige Kindersoldat*innen zu Wort, die mit deutschen Waffen gekämpft haben oder durch sie verletzt wurden. „Es wird höchste Zeit, dass keine deutschen Waffen mehr in Kriegs- und Krisenregionen geliefert und keine Kinder unter 18 Jahren als Soldat*innen rekrutiert werden“, sagt Ralf Willinger, Kinderrechtsexperte von tdh. „Deutschland ist der viertgrößte Waffenexporteur weltweit und hat in der letzten Legislaturperiode erneut mehr Rüstungsgüter exportiert als je zuvor. Ein erheblicher Teil davon geht direkt in Staaten, die an bewaffneten Konflikten und schweren Menschenrechtsverletzungen, wie der Tötung oder Rekrutierung von Kindern, beteiligt sind. Dazu gehören die Vereinigten Arabischen Emirate, Ägypten, Brasilien, Indien, Pakistan oder Thailand. Waffenexporte in solche Länder müssen dringend gestoppt und gesetzlich verboten werden, das muss zentraler Bestandteil des angekündigten Rüstungsexportkontrollgesetzes der neuen Bundesregierung sein.“
Weitere Informationen:
https://www.gn-stat.org > CASE 07 neue Fallstudie GN-CASE 07 „Kindersoldaten und Waffenexporte“
https://www.tdh-ag.de/freiburg.html
Zur Information: Der Red Hand Day fand erstmals am 12. Februar 2002 in Genf statt, als zur UN Kinderrechtskonvention das „Zusatzprotokoll zum Schutz von Kindern in bewaffneten Konflikten“ in Kraft trat. tdh und andere Kinder- und Menschenrechtsorganisationen benutzen seither das Symbol der roten Hand, um auf die Ausbeutung von Kindern als Soldat*innen aufmerksam zu machen