Kriegswerbung in der Ludwigsburger Friedensstraße

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Mit Entsetzen reagiert die Deutsche Friedensgesellschaft – Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen (DFG-VK) Kreis Ludwigsburg auf die massive Plakatierung der Bundeswehr für ihre neue, mittlerweile zwölfte YouTube Serie „AIR TEAM“. Diese begleitet seit dem15. November 2021 die Soldatinnen und Soldaten des Taktischen Luftwaffengeschwaders 31 „Boelcke“ aus Nörvenich mit dem Kampfjet Eurofighter zur internationalen Übung „Blue Flag“ nach Israel.

An unzähligen Bushaltestellen in Ludwigsburg hängen nur diese Plakate, wie voraussichtlich vielfach in Kreis, Land und Bund. „Da stellt sich schnell die Frage, wieviel Geld da für diese PR Arbeit der Armee ausgegeben wurde“ meint Wolfram Scheffbuch, Gruppensprecher aus > Kirchheim/Neckar und Mitglied im Kreistag. „Fatal ist es, dass z B. auch direkt in der Nähe der Friedensschule (einer Grundschule) Werbung gemacht wird. In der Friedensstraße“, ergänzt Roland Blach aus Ludwigsburg, Geschäftsführer der DFG-VK Baden-Württemberg.“ So sieht also die von Deutschland zugesicherte Einhaltung der UN Kinderrechtskonvention aus?“ ist Blach verwundert.

Seit Jahren wächst die Kritik an der Rekrutierungspraxis der Bundeswehr. Der UN-Ausschuss für die Rechte des Kindes, der die Einhaltung der UN-Kinderrechtskonvention überprüft, hat Deutschland schon mehrfach aufgefordert, das Rekrutierungsalter auf 18 Jahre zu erhöhen und jegliche militärische Werbung bei Minderjährigen zu verbieten. Dies fordern auch die Kommission zur Wahrnehmung der Belange der Kinder des Deutschen Bundestages (vgl. Kommissionsdrucksache 18/16) ebenso wie zahlreiche zivilgesellschaftliche, gewerkschaftliche und kirchliche Akteure.

„Kampfflugzeuge führen nicht zum Frieden sondern sind Teil einer Kriegsplanung, die täglich geübt wird“ kritisiert Scheffbuch. „Krieg beginnt hier. Dabei sollte von Deutschland Frieden ausgehen“. Die DFG-VK erwartet die Rücknahme der Plakate, mindestens in der Nähe aller Schulen im Landkreis. Und setzt sich dafür ein, dass Werbung für Krieg bald ein Ende hat.

Ludwigsburg, 22. November 2021

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